Body that Stands erforscht den Widerstand durch die Linse der Resilienz. Auf einer Bühne mit Hunderten von
Holzziegeln bewegen sich die Tänzer*innen in einer Endlosschleife aus Zerstörung und Aufbau. In der sich
verändernden Landschaft tauchen Bilder auf – Fragmente, die an Ruinen, Kämpfe und deren Nachwirkungen
erinnern – und rufen Szenen hervor, die unweigerlich an Kriege und Konflikte erinnern. Während sie sich mit
den Bedingungen von Ruinen auseinandersetzen, demonstrieren die Performer*innen den Überlebensaspekt,
der dem Akt des Widerstands innewohnt.
Während des gesamten 60-minütigen Stücks leisten die drei Tänzer*innen einfachen
physischen Widerstand – gegeneinander und gegen den Raum selbst. Dabei erkunden sie eine Reihe möglicher
Reaktionen auf Begegnungen mit entgegengesetzten Kräften und erleben Momente des Konflikts, der
Unterstützung, der Frustration, des Schmerzes und der Fantasie. Indem sie diese kurzen Fragmente der Realität
durchleben, definieren sie ihre Identität und ihren Zustand ständig neu. Im Laufe des Stücks formen die drei
Darsteller*innen ihren eignen Sinn für Autonomie, wodurch die gesamte Landschaft eine Metamorphose
erfährt. Sie formen und gestalten die akribische Szenografie aus Holzziegeln immer wieder neu und nutzen sie,
um Grenzen zu setzen, Territorien zu markieren und Botschaften zu vermitteln. Der experimentelle Spielplatz
verwandelt sich zunehmend in ein Schlachtfeld, einen Friedhof, eine Stadtlandschaft und mehr. Indem sie
bauen, dekonstruieren, zerstören und wieder zusammensetzen, untersuchen die Performer*innen die Ausdauer des menschlichen Körpers im Verhältnis zu der von unbelebten Materialien und die Fähigkeiten eines Körpers im Verhältnis zu einem anderen.

Content note

Kann Assoziationen zu Konflikten, Kriegen und deren Folgen hervorrufen.

06.11.2025 20:00

Theaterlabor

Concept, Choreography & Artistic Direction: Smadar Goshen
Co-creation & Performance: Bar Gonen, Cordelia Eleonore Lange, Zuki RingArt
Dramaturgy: Maya Weinberg
Original Music: Leonard Küßner and Vincent Wikström
Oud, Violin, Saz recordings: Idan Elmalem.
Additional Music: Music for Strings, Percussion & Celesta, Sz. 106: I. Andante tranquillo: Béla Bartók
Costume & Stage Design: Lilo Ming
Technical Direction & Light Design: Nadja Weber
Videography: Aleksej Nutz
Photography: Dominique Brewing, Zoia Domaskina
Graphic Design: Evelyn Fortmeier
Production & Finances: Christine Koschel
Production Assistance: Hannah Störzer
Communication: N.N.
Project Management & Distribution: Astrid Rostaing
Smadar Goshen ist eine israelische Choreografin, Tänzerin und Lehrerin, die seit 2019 in Stuttgart lebt. Sie ist Absolventin der Jerusalem Academy for Music and Dance und verfügt über Zertifizierungen in Gaga, Gyrotonic und Gyrokinesis, wobei ihr Schwerpunkt auf individueller Bewegungssprache und körperlichen Details liegt.
Ihre choreografischen Arbeiten wurden international auf Festivals und an Veranstaltungsorten wie dem Suzanne Dellal Centre (Tel Aviv), dem Machol Shalem Festival (Jerusalem) und DANCE WAVES (Zypern) präsentiert. Seit 2020 kreiert und produziert sie in Deutschland, unter anderem mit den Werken Peninsula-Flora, Hoomans, Grand Noir, Ken und Body that Stands. Außerdem choreografierte sie Kamma für das Dying Swans Project von Gauthier Dance.
Smadars Kreationen verbinden Theatralik mit einem tief empfundenen körperlichen Ausdruck, wobei sie das Publikum oft nah an die Darsteller heranführt und die Balance zwischen Individualität und sozialer Zugehörigkeit erforscht. 2023 wurde sie vom tanz magazine zu einer der „10 vielversprechendsten Tanzpionierinnen” gekürt. Derzeit ist sie Teil des Residenzprogramms Réseau GRAND LUXE und erhält mehrjährige Unterstützung von der Stadt Stuttgart und dem Land Baden-Württemberg.
Bar Gonen wurde 1994 in Tel Aviv geboren. Sie begann ihre berufliche Laufbahn als zeitgenössische Tänzerin 2015 in Israel und arbeitete mit den Choreografen Sharon Vazanna und Maya Brinner zusammen. Gleichzeitig studierte sie die Ilan Lev Method (ILM) – eine Form der Körperarbeit und Bewegungstherapie.
2019 schloss sie ihr Studium bei Performact (Torres Vedras, Portugal) ab. Seitdem arbeitet Bar als freischaffende Tänzerin in Deutschland und kooperiert mit Choreografen und Theatern wie Smadar Goshen, dem Berliner Ensemble (mit dem Choreografen Ted Stoffer), Eva Baumann, Joachim Schloemer, Maura Morales, Cutty Shells und Felix Ruckert zusammen.

Unter anderem im Jahr 2022 schuf sie gemeinsam mit dem Zirkuskünstler Crispin Bade das Duett „Acoustic Resonance”, das beim CircusDanceFestival in Köln uraufgeführt wurde. 2023 schuf sie ihr Solo „Elusive Matter”, das in verschiedenen Formaten in Stuttgart präsentiert wurde, und 2025 das Solo „Thinner Skin”, aufgeführt von Seung Hwan Lee im Rahmen von Solo Choreo in Stuttgart.
Cordelia Eleonore Lange schloss 2008 ihr Studium an der Codarts Rotterdam ab. Sie arbeitete als freischaffende Tänzerin in Deutschland und den Niederlanden und tourte international mit Gabriella Maiorino und Felix Landerer. Später trat sie dem Stadttheater Bielefeld und dem Staatstheater Oldenburg bei und arbeitete mit Choreografen wie Gregor Zöllig, Guy Weizman & Roni Haver, Omar Rajeh, Iztok Kovač, Roberto Galvan, Ann Van den Broek und Sharon Eyal zusammen. Von 2013 bis 2017 war sie Mitglied der Inbal Pinto & Avshalom Pollak Dance Company, trat weltweit auf und war an der Entstehung von vier Originalwerken beteiligt. Außerdem studierte sie Modedesign am Shenkar College.
Heute lebt sie in Berlin und arbeitet als freiberufliche Tänzerin und Kostümdesignerin für Künstler wie Nir de Volff, Ricardo Ambrozio, Chris Jäger, Constanza Macras, Helena Waldmann, Julia B. Laperrière und Smadar Goshen. Darüber hinaus schafft sie eigenständige Werke und ist zertifizierte Therapeutin der Ilan-Lev-Methode.
Zuki RingArt ist ein Medium-Fluid-Künstler, der aus dem Tanz und der Performance kommt. Geboren 1991 in Haifa. Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Derzeit lebt er in Berlin. Er erhielt seine Tanzausbildung am MASPA (2013–15, Ga’aton) und VIDP (2015–16, Jerusalem) und schloss später das B.A.-Studium „Tanz, Kontext, Choreografie” am HZT – UDK Berlin (2019–22). Seit 2015 arbeitet Zuki als Performer mit verschiedenen Künstlern und Choreografen zusammen, darunter Narges Kalhor, Moritz Majce, Anne-Lie Andre, Smadar Goshen, Iris Erez, Shlomit Fundaminsky, Uri Shafir, Anat Shamgar, Hila Ben-Ari, Anat Dreamer und anderen. Im Jahr 2020 begann er als Dramaturg zu arbeiten und arbeitete mit Johanna Ryynänen an VIOLETTA, in analog (2025), mit Or Askenazi an Moon (2023), And so, I have a relationship with the sun (2020) und mit Rotem Weissman an AGADA (2022). Zukis erstes Werk, present | tense (2018), wurde beim Tanzfestival From Jaffa to Agripas in Jerusalem uraufgeführt und später auf anderen Bühnen in Israel präsentiert. Sein zweites Werk, Evening (2019), das er gemeinsam mit Carmel Ben-Asher schuf, wurde beim Intimadance-Festival in Tel Aviv uraufgeführt und durch eine Residenz im Studio von Yasmeen Godder
unterstützt. Seit seinem Umzug nach Berlin im Jahr 2019 hat Zuki seine künstlerische Praxis als Künstler, Dramaturg und Performer weiterentwickelt – sowohl in seinen eigenen Arbeiten als auch in Zusammenarbeit mit anderen.

the newsletter to keep up with the discourse